- Italia
- Italia[volksetymologisch »Land der Stierkälber«, zu griechisch italós, später lateinisch vitulus »Stierkalb«], der wohl von den Griechen geprägte Name ursprünglich für die Südspitze Italiens, später für ganz Süditalien, seit der Mitte des 3. Jahrhunderts v. Chr. für Italien bis zu den Alpen. Während Italia bis zum Rubikon schon 89 v. Chr. das römische Bürgerrecht erhielt, wurde das zisalpine Gallien, das zunächst einen gesonderten Verwaltungsbezirk bildete, erst 41 v. Chr. mit dem übrigen Italien vereint. Unter Augustus wurde die gesamte Halbinsel von den Alpenpässen bis zur Südspitze unter dem Namen Italia von den Provinzen des Reichs geschieden und in elf Verwaltungsbezirke (Regionen) eingeteilt, deren Grenzen ungefähr den alten Landschaften entsprachen: Kampanien und Latium, Lukanien und Bruttium, Apulien und Kalabrien, Samnium, Picenum, Umbrien, Etrurien, die Aemilia, Ligurien, Transpadana sowie Venetien und Istrien. Diokletian vereinigte Italia mit Rätien, Sizilien, Sardinien und Korsika zu einem Verwaltungsbezirk (Diözese).An der Zusammensetzung der Bevölkerung des alten Italien waren neben den Italikern und den Etruskern im Süden Griechen, im Osten Illyrer, im Norden Kelten und im Westen Ligurer beteiligt (Italiener).H. Galsterer: Herrschaft u. Verwaltung im republikan. Italien (1976);W. Eck: Die staatl. Organisation Italiens in der hohen Kaiserzeit (1979);P. Grimal: Das antike Italien (a. d. Frz., Neuausg. 1979);Italy before the Romans, hg. v. D. Ridgway u. a. (London 1979);T. Hantos: Das röm. Bundesgenossensystem in Italien (1983).
Universal-Lexikon. 2012.